GEHIRN GEHÖRT - PROF. DR. VOLKER BUSCH
Hinter einer übertriebenen Liebe zu Dingen steckt oft eine tiefe menschliche Enttäuschung...
Veröffentlicht am 05.09.2022 / 18:05
Menschen können eine bemerkenswert enge Bindung zu leblosen Gegenständen und Objekten ihres Alltags aufbauen, sei es zum Kuscheltier im Kindesalter oder zur Heizdecke im Senium.
Auch die eine oder andere bizarre Sammlerleidenschaft ist Ausdruck dieser Neigung, Dinge um jeden Preis besitzen zu wollen.
Psychoanalytisch gesehen trägt Besitzum zu unserem „erweiterten Selbst“ bei und vermittelt uns ein Gefühl von Trost und Geborgenheit, auch wenn es nur die Modelleisenbahn oder das Kakteenhaus im Garten ist.
Als Folge dessen tun sich manche Menschen immens schwer damit, sich von Dingen zu trennen, wenn es nötig sein sollte. Das Ausmisten des Dachbodens wird zur psychischen Krise. Im schlimmsten Fall kommt zum pathologischen Horten, dem Messie-Syndrom.
Dahinter verbirgt sich oft der Wunsch nach Bindung. Nicht selten stecken schwerwiegende Enttäuschungen und biographische Misstrauenserfahrungen dahinter. Wie kann man Betroffenen helfen?
Wir wollen uns heute einmal mit der wundersamen „Objektliebe“ des Menschen beschäftigen: Warum sammeln Menschen Kronkorken oder tragen Tamagotchis mit sich herum? Und warum fällt die Trennung von diesen Gegenständen mitunter so schwer? Warum würden sich manche Menschen eher von Ihrem Partner trennen, als von dem ganzen Unrat in ihrer Wohnung?
Folgen Sie mir in ein paar zugemüllte Wohnungen - und in enttäuschte Herzen…
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